Es war das 22. Jahrhundert, als die Menschheit kurz vor dem Untergang stand und nur die Laitaler sich dem Schicksal
entgegen stellen konnten. Das Leben, so wie wir es kannten - in Frieden - würde es nicht mehr geben...
Dies ist die Geschichte des Schattens der Menschheit.
Im Jahre 2017 begann der Aufbruch der Menschheit ins Weltall, die unendlichen Weiten wurden erobert. Die Raumschiffe der Menschen waren
zwar nur sehr langsam, erreichten aber trotzdem den Mars. Es wurden sogar dauerhafte Kolonien auf unserem Nachbarplaneten und dem Mond
errichtet. Die Kommunikationstechnologie, die derzeit einer der führenden Wirtschaftsbereiche auf der Erde darstellte, wurde von der
Raumfahrt-Industrie überflügelt. Habitate, etwa 10 Meter durchmessende zylinderförmige Wohneinheiten, wurden für die Unterbringung in der
lebensfeindlichen Umgebung verwendet.
Schon 2032 entstand die erste wirkliche Stadt auf dem Mars; unzählige von Menschen bewohnte Einrichtungen kreisten um die inneren Planeten
in unserem Sonnensystem.
Die Kolonie-Klasse, das erste wahre Raumschiff, machte es möglich, dass die großen Kolonien auf dem Mond (von da an nur noch als LUNA
bezeichnet), auf Kallisto - einem Mond des Jupiter - und einige Jahre später auch auf Pluto errichtet wurden. Zudem wurden die Raumstationen
Terra- und Mars-Orbit errichtet, ein Zusammenschluss aus Hunderten von Habitaten.
2049 gelang endlich ein entscheidender Durchbruch: der Fusionsreaktor wurde entwickelt, eine Energiequelle, die die Leistungsfähigkeit der
derzeitigen Triebwerke noch steigern konnte. Bald sollten sie die großen Entfernungen nicht mehr überbrücken können und somit stellte die Reise
zu fernen Sternensystemen ein unüberwindbares Hindernis dar. Neue Raumschifftypen wurden entwickelt, die nur den Zweck hatten, die Kolonien zu
versorgen und schnell neue Habitate zu befördern.
Bisher waren die Regierungen der einzelnen Länder noch unabhängig und die Kolonien unterstanden weitestgehend dem Kommando Geld gebender
Staaten. Doch 2065 sollte sich dies ändern, als sich die Nationen der Erde zusammengeschlossen hatten, um gemeinsam das All zu erobern und ihre
Ressourcen zusammen zum Wohle der Menschheit zu nutzen - so jedenfalls wurde es öffentlich angepriesen, die Realität sah jedoch ganz anders aus:
Mit diesem Zusammenschluss waren zwar alle Länder in der Lage, ins All zu reisen, aber Fördermittel und Technologien wurden meist ungerecht
verteilt.
Zu diesem Zeitpunkt erklärten die Kolonien ihre Unabhängigkeit, so dass es nur noch die einzelnen Planeten gab. Genauso wie der Mond als
LUNA bezeichnet wurde, nannte man die Erde nun TERRA - die Heimatwelt der Terraner.
Anfangs des gleichen Jahres wurde ein neues Triebwerkssystem - Impulspartikelantrieb - entwickelt, der mit ausreichender Energieversorgung
sogar 50%ige Lichtgeschwindigkeit erreichen könnte, doch zu diesem Zeitpunkt schafften es selbst die Fusionskraftwerke in konventionellen
Raumschiffen nicht, diese Energiemenge zu erzeugen. Die durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit lag bei 5 % der Lichtgeschwindigkeit, was das
Reisen durch das Sonnensystem trotzdem stark beschleunigte.
Schon ein Jahr später wurde aus Mangel an überlichtschnellen Antrieben der Plan zur Kolonisierung von externen Sonnensystemen wieder
fallengelassen. Einige wenige Langzeitexpeditionsschiffe wurden zur Erkundung gestartet, aber dauerhafte Kolonien waren dabei noch nicht
geplant. Die Entfernungen zu anderen Systemen waren einfach zu groß, um sie mit einem verhältnismäßig langsamen Raumschiff zu überwinden.
2071 schien dann der Durchbruch nahe, als auf Terra der erste Prototyp eines Überlichtantriebes entwickelt wurde und auf eine
Weltraumstation im Orbit gebracht wurde. Die Euphorie war groß, die verschiedenen Kolonien und Planeten blickten auf dieses Ereignis, aber was
geschah, war schrecklich: Erste Testsysteme verschwanden in der 5. und später dann auch in der 6. Dimension, was die Katastrophe auslöste. Eine
Art kleines schwarzes Loch entstand, das einen Superburst in der Mitte erzeugte und alles in seinem Weg vernichtete. Die Forschungsstation und
einige kleinere Satelliten wurden komplett zerstört. Damit galt die 6. Dimension als reiseuntauglich und die Terraner waren weiter in das
Sol-System verdammt.
Daraufhin passiert lange Zeit wenig, während die Forschungseinrichtungen fieberhaft weiter an einem Antrieb arbeiteten, jedoch ohne
Erfolg. Aber diese Zeit zeugte nicht von einer Stagnation, denn ein revolutionierendes Computersystem, das auf positronischer Basis arbeitete,
wurde eingeführt und machte die ohnehin schon kleinen Rechenmaschinen noch viel kleiner und dabei noch leistungsfähiger.
111 Jahre nach der ersten Mondlandung wurde die Raumfahrt durch das überlichtschnelle Reisen revolutioniert. Der Hyperdimensional-Physiker James
Gab konnte 2080 seine Theorie von der Gabzone, einem Raum, der zwischen der 5. und 6. Dimension liegt, bestätigen. In einem Drama, bei dem Gab
gegen das Einverständnis der Regierung handelte, stahl er ein Raumschiff aus einer orbitalen Forschungseinrichtung. Bisher wurde die
Gabzone-Theorie von allen führenden Wissenschaftlern verspottet. Seinen Prototyp des Gabzone-Antriebes baute er zuvor in seinem Privatlabor.
Bevor er seinen Antrieb testete, schickte er alle Unterlagen der Regierung Terras. Das Gerät war noch nie getestet worden, aber es funktionierte
- allerdings starb Gab bei seinem illegal vorgenommenen Testflug. Er schaffte die halbe Strecke zum Proxima Centauri-System, als sein Antrieb
ausfiel. Mit den verfügbaren Funksystemen konnte er der Heimat seinen Erfolg mitteilen. Jegliche Rettung kam erst Wochen später und so musste er
in seinem Raumschiff verhungern. Gab öffnete den Terranern eine neue Welt und ging damit in die Geschichte ein.
Der Gabzone-Antrieb solle theoretisch unendliche Geschwindigkeiten erreichen, sofern genügend Energie zugefügt wird. Da dieser Verbrauch
mit zunehmender Geschwindigkeit sehr stark anstieg, war mit den vorhandenen Energiequellen nur 50 fache Lichtgeschwindigkeit (LG) möglich.
Im gleichen Jahr wurde Luna als Regierungsplanet des Sol-Systems gewählt. Damit entstand ein gemeinsamer Sitz der Regierungen der
Planeten. Außerdem wurde Titan, der größte Mond des Saturns, zum Werftplaneten, ausgebaut. Alle Raumschiffe, die in Zukunft gebaut werden
sollten, würden hier gefertigt werden.
So geschah es, dass 2082 die Raumschiffe der Terraner aufbrachen, um die nahen Systeme zu kolonisieren. Nach und nach wurden alle Schiffe
mit Gabzone-Antrieben ausgestattet und damit begann auch die erste Ära, wo der Frieden zerbröckelte. Die führenden Raumfahrtunternehmen
schlossen sich schon viele Jahre vorher zusammen und brachen nun mit ihren eigenen Raumschiffen auf. Eigentlich friedlich, änderte sich schon
sehr bald die politische Einstellung eines dieser großen Unternehmen und waren seitdem nur noch als Razor, einer radikalen Piratenorganisation,
bekannt.
Die Terranautic, eine Organisation, die zu der Zeit eine der größten Firmen Terras war und weite Teile der Raumfahrt unterhielt, brach
ebenfalls auf, um ein eigenes Imperium zu gründen. Terranautic war einst eine kleine Forschungsgruppe, die kleine Wohnzellen unter Wasser
besaßen. Diese Firma erfand einen Wirkstoff gegen eine der größten biologischen Katastrophen in der Menschheitsgeschichte. Eine
Trinkwasserverseuchung raffte im Jahre 2028 Millionen von Menschen in den Tod. Da sie das Patent auf den Wirkstoff hatten und ihn teuer an die
Regierungen der verschiedenen Länder verkaufen konnten, wurde Terranautic innerhalb von kürzester Zeit zu einem der reichsten Unternehmen
Terras. Als dann der Gabzone-Antrieb verfügbar war, gründeten sie ihr eigenes Imperium, um sich von den Terranern los zu sagen und ferne
Planeten zu erforschen – vorwiegend den Lebensraum unter Wasser. Im Aquarii-System, wo es einen erdähnlichen Planeten mit über 95 % Wasseranteil
gibt, entstand ihre neue Heimat. Sie fingen an, eigene Raumschiffe zu bauen, die eine grün-bläuliche Farbe besaßen und sehr an die Form eines
Delphins erinnerten. Ihre Schiffe tauchten aus dem Weltraum im freien Fall in das Wasser ihrer Heimatwelt, wo ihre kompletten Bauten unter
Wasser errichtet wurden. Ihre Raumschiffe verfügten dafür über wesentlich stärkere Panzerungen, allerdings über keine Form der
Schildtechnologie.
Die Planeten Terra und Luna, die im Besitz der Werften von Titan waren, schlossen sich zur Terra-Luna-Union zusammen und bauten ihr
Imperium sehr schnell aus. Dabei wurde auch die größere und leistungsfähigere Kolumbus-2-Klasse entwickelt. Der Mars, der nicht der Union
beigetreten war, gründete die MSA, Mars Space Administration. So wurden völlig neue Raumschiffe auf dem Nachbarplaneten entwickelt, die zu der
Zeit als die schnellsten Raumschiffe galten. Sie bestanden aus einer Antriebseinheit, die Über-, Unterlicht-Antrieb und die Waffensysteme
enthielten und einer Landeeinheit, in der alle Transportgüter und Habitate gelagert wurden.
Doch bisher wurde kein Kontakt zu außerirdischen Spezies hergestellt, bis 2089 im Luyten-System, wo sich eine Kolonialwelt der Terraner
befand, ein unbekanntes Schiff auftauchte. Es nimmt nach anfänglichem Zögern direkten Kurs auf die Station von Luyten-VI, antwortet aber nicht
auf die Grußnachrichten, die den Fremden entgegen gesendet werden. Schließlich dockte das Schiff an der Station an, auf Seiten der Terraner
waren alle Vorkehrungen getroffen, um für jede Eventualität bereit zu sein. Man wusste nicht einmal, ob sie die Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre
auf der Station atmen könnten. Die Schleuse öffnete sich und nach einigen Sekunden des Wartens traten 2 hagere, etwa 2,5 Meter große Gestalten
auf. Ihre Haut sah aus wie Leder. Kleidung konnte man außer einem Gürtel und einer Schulterkrause nichts erkennen. Ihr Kniegelenk war nach
hinten gerichtet, die Arme enthielten 2 Ellenbogengelenke und an ihren Händen waren 5 Finger und ein Daumen auf jeder Seite zu erkennen. Der
Gesandte trug ein Gerät, welches als Translator fungierte. Die Fremden hatten die Sprache der Terraner schon lange vorher studiert, bevor sie
den ersten Kontakt aufgenommen hatten.
Sie nannten sich Milindar, ein sehr altes und gleichzeitig friedliches Volk, dass ein riesiges Reich besaß. Die Entwicklung der Terraner
in den vergangenen Jahrzehnten wurde von den Milindarn immer wieder beobachtet und noch interessierter waren sie an der Evolution der Menschen.
Aber natürlich waren sie auch an vielen Gütern, insbesondere Lebensmitteln von den Terranern interessiert. So entstand schon wenige Wochen
später ein reger Handelsverkehr.
Einige Jahre später konnte man schließlich einen neuen Reaktor entwickelt, der ähnlich wie der Gabzone-Antrieb funktionierte, aber sehr
hohe Mengen an Strom erzeugte. Damit wurde die Geschwindigkeit der Raumschiffe drastisch erhöht. Sie konnten nun bis zu 250 fache LG erreichten.
In den vergangenen Jahren herrschte Uneinigkeit unter den Imperien der Terraner. Die Terranautics, Razor und Terra-Luna-Union handelten
kaum mehr zusammen - stattdessen entschieden sie nur noch zu ihrem eigenen Vorteil. Die Razor erschienen immer wieder in bewohnten Systemen und
überfielen die dort lebenden Terraner oder griffen Raumschiffe an.
2096 ändern die Milindar schließlich ihr passives Verhalten und informieren die Terraner über die Machpolitik in der Milchstraße. Sie
erhielten Daten über die größten raumfahrenden Völker der bekannten Galaxie, welche unter anderem der Techonier Bund, ein Wissenschaftlervolk,
das Herscherreich der Servorrier, ein kriegstreiberisches Volk, die Pendler, gewöhnliches Händler, und die Koalition te Natoliner, einem sehr
neutralen und zurückgezogen lebendem Volk, sind. Im gleichen Jahr werden alle Unternehmen, die mit der Raumfahrt und Waffentechnologie
beschäftigt sind, zu einem großen Regierungsbetrieb umgewandelt. Man erhofft sich dadurch bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter und ein
schnelleres Technologiewachstum. Der erste Durchbruch stellt der Bau der neuen Kolumbus 2-Klasse dar, die die längst überholte, aber
erfolgreiche Kolumbus-Klasse ersetzen soll.
Ein Jahr später geschah schließlich etwas schreckliches, dass die Terraner in einen nie enden wollenden Krieg stürzt. Ein Raumschiff der
neuen Kolumbus 2-Klasse trifft auf ein bisher völlig unbekanntes Raumschiff, welches eine Art Bio-Struktur mit blauem Leuchten besaß. Die
Hauptstruktur des Schiffes bestand aus einem Biokörper, der von mechanisch-biologischen Schiffskörpern umhüllt war. Nur die Antriebssysteme des
Schiffes waren komplett mechanisch. Das terranische Raumschiff sandte Grußfunksprüche in allen bekannten Sprachen aus, allerdings traf keine
Antwort ein. Doch half dies nicht vor der Katastrophe: Als das Schiff abfliegen wollte, drehte es bei und vernichtete das terranische
Raumschiff.
Wenige Tage später wurden führende Politiker der Terra-Luna-Union auf ein schweres Milindar-Kriegsschiff gebracht, welches Kurs auf einen
Planeten nahm, der sich Zentralrat nannte. Eine Welt, die mehrere tausend Lichtjahre vom Sol-System entfernt lag. Was sie dort sahen, hat noch
kein Terraner zuvor gesehen: Dutzende Raumschiffe mit unbekannter Bauart und ein Raumschiff, welches man eher als einen Mond hätte
identifizieren können, wäre es Kugelrund gewesen. Es hatte eine Größe von über hundert Kilometern. Die Milindar trugen den Angriff der
Servorrier auf die Terraner dem Zentralrat in der Hoffnung einen Waffenstillstand zu erreichen vor, ohne Erfolg. Die Servorrier erklärten den
Terranern den Krieg.
Einige Monate später, im Jahre 2098, flog eine große Flotte der Milindar ins Sol-System ein und riegelte es gegen alle feindlichen
Raumschiffe ab. Im Zentralrat wurde das System für 3 Jahre als Schutzzone anerkannt. Vorerst herrschte Frieden bei den Terranern, aber die
Feinde standen schon in Lauerstellung. Schon im folgenden Jahr wurden drastische Maßnahmen getroffen, um sich auf den Krieg vorzubereiten. Die
Regierung auf Luna beschloss neue Raumschifftypen - reine Kriegsschiffe - zu entwickeln. Zudem stand erstmals der Plan der Laitaler im Raum: Ein
Imperium, welches den Terranern helfen sollte den Krieg zu führen und beiden Imperien, den Terranern und Laitalern, zu einem gigantischen
Wirtschaftsaufschwung helfen solle. Zudem sollten die Laitaler den Krieg für die Terraner führen, als reines Kriegsvolk. Zu dieser Zeit war das
Laital-System, 132 Lichtjahre vom Sol-System entfernt, schon bekannt.
2100 war schließlich das Jahr in dem die Federation of Terra gegründet wurde und die große Allianz mit den befreundeten Milindarn
entstand. Es sollte ein inniges Bündnis zwischen 2 Völkern sein. Die MSA war mit der Terra-Luna-Union zusammen Mitgründer. Beide sahen die Angst
vor dem drohenden Krieg und wollten gemeinsam ihre Wirtschaftskraft nutzen und gegen den Feind vorgehen. Nur die Razor sahen keinen Nutzen in
diesem Bündnis und wollten weiterhin für sich bleiben. Aber die Federation of Terra und die Milindar stellten ihnen das Ultimatum sich der neu
gegründeten Federation anzuschließen. Daraufhin gingen die Schiffe der Milindar mit Waffengewalt gegen die Razor vor und zwangen sie somit sich
der neuen Gemeinschaft anzuschließen.
Alle Terraner unterstanden von nun an der Administration of Luna und ein gigantisches Bündnis zwischen Terranern und Milindarn, die mit
der Politik der Galaxis nicht mehr zufrieden waren, entstand.
Nur eine Gruppierung entzog sich: Die Terranautics, die immer mehr mit der Erforschung der Meere beschäftigt waren, fingen nun schon an,
Selbstexperimente durchzuführen und teilweise in ihren Raumschiffen die Atmosphäre durch Wasser auszutauschen. 2100 verschwanden sie innerhalb
von kürzester Zeit von der Bildfläche und niemand wusste mehr, wohin sie wirklich gegangen waren.
Aber in diesem besonderen Jahr, das das 22. Jahrhundert eröffnete, wurden auch neue Raumschiffe in Dienst gestellt. Die neue Sydney-Klasse
als Zerstörer und die Neptun-Klasse als Trägerschiff, die beide Technologien sowohl der Razor als auch Terraner und MSA enthielten. Zudem neue
Jäger, die Nova- und Falcon-Klasse. Damit waren die Terraner bereit in den Krieg zu ziehen. 2105 war es dann so weit, als erste Kampfverbände
der Servorrier Kolonien der Milindar angreifen.
2105 waren große Teile des Saturn Mondes Titan mit Werftanlagen bedeckt. Fast alle Raumschiffe der Federation of Terra wurden hier von der
Schraube an bis zur Endmontage gefertigt.
Um die Terraner zu einem starken Partner im Krieg zu machen, sandten die Milindar den Terranern ihre galaktische Sternenkarte, in der alle
bekannten Sonnensteme, Planeten, stellare Objekte und Wurmlochverbindungen eingezeichnet waren. Diese sollte den Terranern helfen, ihre Flotten
schneller durch die verschiedenen Gebiet zu steuern. Besonders die Position des Zentralrates war den Terranern wichtig, der weit außerhalb der
Imperien lag und nur über Wurmlöcher zu erreichen war.
In den folgenden Jahren gewann der Plan Laital bei der Administration of Luna immer mehr an Bedeutung und nach langem Ringen, wer die
immensen Kosten tragen sollte, wurde der Plan offiziell als „Nicht realisierbar“ eingestuft. Dies geschah unter dem Vorwand, dass es sich bei
„Laital“ um ein Geheimprojekt handeln sollte. Damit wurde im Jahre 2110 das Laital-System kolonisiert. Es war eine von Terranern und Milindarn
geförderte, komplett unabhängige Kolonie mit eigenem Territorium. Dies unterschied Laital von den anderen Kolonien, die der Gerichtsbarkeit des
Sol-Systems unterstanden. Eine gigantische Maschinerie wurde in Gang gesetzt, als hunderte Transportschiffe aus dem Sol- und Mildaria-System,
dem Heimatsystem der Milindar, aufbrachen, um Phoenix, den 2. Planeten des Systems, zu kolonisieren. Es entstanden riesige Städte, Raumhäfen,
Forschungseinrichtungen und Militärstützpunkte.
Innerhalb kürzester Zeit - schon 2112 - entbrannte der Krieg in einem Umfang, mit dem niemand gerechnet hatte. Hunderte Raumschiffe der
Servorrier griffen die Stellungen der Terraner an, wobei die Milindar unzählige Flotten schickten, um die Kolonien zu beschützen. Während dieser
Zeit wussten nur die Regierungschefs von den Laitalern, die Bevölkerung war nicht informiert.
Während auf dem Planeten Phoenix mit allen Mitteln an dem Aufbau des Imperiums gearbeitet wurde, starben auf vielen Kolonien Tausende
Terraner. Besonders die unterlegenen Flottenverbände konnten keine Hilfe gewähren. Die Milindar überreichten den Terranern Konstruktionspläne
für sehr starke Fusionssprengköpfe, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich effektiver gegen den Feind zu verteidigen. Diese Waffen wurden zwar
bereits auf terranischen Raumschiffen verwendet, erreichten aber niemals die Zerstörungskraft wie die Modelle der Milindar. Aber auch diese
Hilfe konnte natürlich keinen Sieg oder überhaupt den Frieden herbeiführen. Und so starben auf den zerstörten Kolonien in den nachfolgenden
Jahren immer wieder Menschen.
Zur gleichen Zeit wuchs das Imperium Laital, bisher zwar nur auf das Laital-System beschränkt, aber durchaus schon mit eigenen
Produktionsstätten und Werften ausgerüstet. Der als nicht realisierbar geglaubte Plan wurde vollkommen erfüllt und sogar noch übertroffen.
Im Jahre 2124 werden die Monde Tethys, Dione, Iapetus und Rhea des Saturns, genauso wie Titan, zu Werften ausgebaut, um die
Kriegsmaschinerie der Terraner immer weiter aufzustocken.
4 Jahre später, an einem Tag des Jahres 2128, der als einer der schrecklichsten in die Geschichte der Terraner einging, wurde jede
Hoffnung auf einen Sieg zunichte gemacht, als ein riesiger Servorrierverband in das Laital-System einflog und mit ungeheurer Gewalt Phoenix
vernichtete.
Damit schien das Imperium Laital untergegangen zu sein und damit jegliche Hoffnung.
2130 gelang den Terranern ein entscheidender Sieg. Der Kriegsschauplatz im Deberita-System wurde Geschichte. Ein
Terraner-Milindar-Mischverband erlangte einen entscheidenden Sieg gegen die Servorrier.
Eine weitere Entwicklung dieser Zeit stellt der Supercomputer Zeus dar. Im Jahre 2132 begann man auf Luna mit der 24 Jahre andauernden
Bau- und Entwicklungsphase und stellte ihn 2156 fertig. Er besaß 20 orbitale Stationen, dazu genauso viele Bodenstationen und eine unterirdische
Zentraleinheit mit einem Durchmesser von über 10 Kilometern. Das System arbeitete teilweise auf positronischer und tertronischer Basis, was eine
sehr hohe Rechengeschwindigkeit erlaubte. Somit konnte er den gesamten Raumflugverkehr in der Federation of Terra überwachen und leiten. Das
Betriebssystem des Hochleistungsrechners nannte sich HERA - es war eines der ersten selbstständig handelnden künstlichen Intelligenzen.
Gleichzeitig wurden die Raumschiffe der Terraner mit tertronischen Computersystemen ausgestattet.
2137 passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte. Ein Ereignis, dass viel früher schon hätte eintreten sollen. Der Krieg wurde durch
den Zentralrat unterbrochen, was natürlich bei den Servorriern auf starke Kritik traf. Aber wieso war diese Entscheidung erst so spät getroffen
worden? Die Tagungen des Rates, die regelmäßig stattfanden, hatten nie die Hilferufe der Terraner und Milindar beachtet und waren nicht in der
Lage eine klare Entscheidung, was die Legitimation des Krieges betraf, zu fällen. Schuld daran schien der Vorsitzende des Zentralrates Zyrun zu
sein.
Damit herrschte vorerst wieder Frieden und die Städte der Terraner wurden wieder aufgebaut. Raumschiffe wurden allerdings weiter in den
Werften produziert, um jederzeit wieder gerüstet zu sein. Vielen Menschen wurde der wahre Umfang der schrecklichen vergangenen Jahre erst jetzt
bewusst.
Während es in der Federation of Terra zwar friedlich zuging, wurden neue Raumschifftypen entwickelt, die 2153 nach 23-jähriger
Entwicklungszeit in Dienst gestellt wurden. Sie besaßen eine neuartige Multiconstruction-Form, welche es ermöglichte, in alle Raumschiffe
gleiche Schiffssegmente einzubauen, schnell auszutauschen und bei Schäden durch funktionstüchtige Teile zu ersetzen. Damit waren die neuen
Schiffsklassen dem Feind wenigstens teilweise ebenbürtig. In den folgenden Jahren verlor der Zentralrat immer mehr den Einfluss auf die Völker
der Milchstraße, bis 2161 schließlich die Servorrier mit aller Gewalt gegen die stark gesicherten Verteidigungslinien der Terraner und Milindar
anrannten. Somit hatten die Entscheidungen des Rates kein Gewicht mehr in der intergalaktischen Politik.
Damit war die Zeit des Friedens wieder vorbei und die Federation of Terra und die Milindar befanden sich wieder gegen ihren alten Feind im
Krieg. Das Sterben begann wieder von vorne. Eine weitere Schlacht im System der Sonne Wega ging in die Geschichtsbücher ein: Ein
rein-terranischer Kriegsverband schaffte ein Abschussverhältnis von 2 Terranern auf 1 Servorrier Kriegsschiff. Ein Verhältnis, das für die
Terraner noch sehr schlecht war - aufgrund der hundert Jahre zurückliegenden Entwicklung der Terraner hinter dem des Feindes, war dies ein
durchaus annehmbares Ergebnis.
Am 5. Oktober 2194 trat schließlich der schwarze Tag der Terraner ein, als 5 Flottenverbände der Servorrier direkt ins Sol-System
einflogen. Einen Tag später fielen weitere Flottenverbände der Koalition te Natalioner gemischt mit Servorrier-Raumschiffen ins Sol-System. Die
Schiffsanzahl der Terraner war dem Feind um 1:2,5 unterlegen und entsprechend starke Hilfe konnte von den Milindarn erst in einigen Tagen
erwartet werden.
Als die äußeren Planeten des Systems angegriffen wurden, rechnete jeder mit dem Untergang des Heimatsystems. Einen Tag später traf eine
Raumflotte in das Sol-System ein, die bis dahin nur wenige Personen gesehen hatten - die Raumflotte eines seit 60 Jahren untergegangen
geglaubten Imperiums der Laitaler. Die überschwere Kampfflotte der Laitaler, ausgerüstet mit hochtechnologisierten Waffensystemen, richtete ein
Gemetzel im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter unter den Servorrier- und Natoliner-Schiffen an.
Während die Schlacht mehrere Tage andauerte, kämpften sich die Servorrierverbände, die immer wieder Verstärkung erhielten, bis nach Terra
vor. Das Ende schien nah, bis endlich die Rettung durch ein Geschwader der Milindar eintraf. Das Ergebnis des Krieges waren über eine Milliarde
Tote auf Seiten der Terraner, die Vernichtung der Raumschiffwerften auf Titan und des Supercomputers Zeus.
Damit war der tot geglaubte Schatten Terras erwacht – die Laitaler waren zurück, um den Krieg zu führen – und der Plan des Imperiums
Laital war geglückt. In den vergangen 60 Jahren war in dem Laital-System ein Technologiezentrum entstanden, wie es kaum in der Galaxie vorkam.
Es hatte sehr starke Raumschiffkonstruktionen und Waffen entwickelt und in den vergangen Jahren im verborgenen immer wieder seine Raumschiffe zu
verschiedenen Planeten geschickt, um dort das Imperium Laital auszubauen.
Nach dieser großen Schlacht arbeitete die Federation of Terra 2197 an dem Wiederaufbau ihres Imperiums, die Milindar setzten gleichzeitig
ein System ein, welches es ermöglichte die Verbindung zu den Servorriern theoretisch zu zerstören. Durch eine Blockade, die jedes Raumschiff bei
dem Durchflug an dem Ausgang in der Federation of Terra vernichtete, war die Wurmlochverbindung damit unbrauchbar geworden. Eine Entwicklung,
die gerade rechtzeitig von dem Bündnispartner eintraf.
Schon wenige Wochen später übermittelten die Servorrier die vorzeitige Kriegseinstellung – ein Frieden, dessen Ende bereits in Sicht war.
Nun umfasste das Bündnis nicht mehr nur 2, sondern 3 Völker. Die Laitalern, ein Volk, dass sich die Vorteile der Terraner und Milindar zu
eigen gemacht hatte und damit eine der stärksten Raumschiffsklassen dieser Zeit entwickelt hatte, war nun offiziell Partner der beiden Völker.
Der Death Shadow of Terra war angetreten, um das Erbe der Terraner entgegen zu nehmen, den Krieg zu führen und ihnen das Leben und den
Sieg zu schenken.